Reiff-Förderpreise 2016: Die Preisträger

Insgesamt 13 Bewerbungen sind in diesem Jahr für die Reiff-Förderpreise eingegangen, zehn für die Kategorie 1 „Projekte im Amateurbereich und an weiterführenden Schulen“ und drei für die Kategorie 2 „Astronomie-Projekte für das Kindergarten- und Grundschulalter“. Wie schon im letzten Jahr konnten sämtliche Bewerber mit hochinteressanten Projektvorschlägen aufwarten, so dass die Jury sich erneut mit der Entscheidung schwergetan hat, welche Einrichtungen und Personen 2016 mit den Reiff-Förderpreisen ausgezeichnet werden sollen.

Schülerinnen und Schüler des Friedrich-Schiller-Gymnasiums in Weimar beim Skype-Telefonat mit Altersgenossen in der Türkei zur Vorbereitung auf die gemeinsame Messung der Mondparallaxe. Foto: Mario Koch

Am Fachbereich Astronomie am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Weimar führen Schülerinnen und Schülern aller Altersstufen organisiert in Kursen, Arbeitsgemeinschaften und Seminargruppen zahlreiche astronomische Projektarbeiten durch. Den ersten Preis in der Kategorie 1 erhält die Schule für ihr systematisches Konzept praktischer Beobachtungsprojekte, das sich an der kosmischen Entfernungsleiter orientiert. Integraler Bestandteil dieser Aktivitäten ist die von Lehrer Mario Koch koordinierte Zusammenarbeit mit anderen Schulen im In- und Ausland, die den beteiligten Schülerinnen und Schülern nicht nur astronomische Inhalte und Beobachtungstechniken vermittelt, sondern gleichzeitig auch Brücken zu anderen Kulturen schlägt. Das Preisgeld dient der Anschaffung einer digitalen Spiegelreflexkamera mit Teleobjektiv, um diese Projekte fortzuführen und weiterzuentwickeln.

Die Sternwarte Neanderhöhe Hochdahl e.V. bietet astronomisch interessierten Kindern und Jugendlichen ein breit gefächertes Angebot mit verschiedenen Schwerpunkten an, von dem auch Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit besonderem Förderbedarf Gebrauch machen können. Besonderen Wert legen die Betreuer rund um Peter Richter neben solchen Angeboten für alle auch auf die Unterstützung von Projektarbeiten und Wettbewerbsbeiträgen.  Der zweiten Preis in der Kategorie 1  ermöglicht der Arbeitsgruppe Spektroskopie die Anschaffung eines DADOS-Spektrografen, um die begonnenen Messungen von Radialgeschwindigkeiten in Doppelsternsystemen von den beteiligten Schülerinnen und Schülern selbstständig fortführen zu können.

Rudolf Michalik im Kreise der astroKids der Sternfreunde Braunschweig-Hondelage. Foto: Rudolf Michalik

Rudolf Michalik ist im Laufe seines Lebens in den verschiedensten Funktionen in der astronomischen Bildungsarbeit tätig gewesen und bis heute aktiv: sei es als Lehrer, als Mitarbeiter des Planetariums Wolfsburg und als Mitbegründer der Sternfreunde Braunschweig-Hondelage e.V., wo er die astroKids betreut. Sein neuestes Projekt nach dem Grundsatz „Wenn die Lehrer nicht zu uns kommen, dann gehen wir in die Schule!“ fördern wir mit dem dritten Preis in der Kategorie 1: Um Schülerinnen und Schüler unmittelbar zu erreichen, besuchen die Sternfreunde sie mit Teleskopen und einer mobilen Astronomie-Ausstellung in Absprache mit dem Lehrerkollegium und dadurch eingebunden in den Unterricht aller Fächer. Außerdem besteht die Möglichkeit, einzelne Themen mithilfe von ausgearbeiteten Lernstationen in Projekttagen zu vertiefen.

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Turgut Aslan zeigt den Kindern im Kindergarten Steigstraße in Nufringen die Planeten unseres Sonnensystems. Foto: Kita Steigstraße

Im Kindergarten Steigstraße in Nufringen unter der Leitung von Andrea Luft können die Kinder eigene Projektideen vorschlagen, die dann, zum Teil auch mit Unterstützung der Eltern, verwirklicht werden. Da von den Kindern regelmäßig Astronomie als Thema gewünscht wird, besucht der Amateurastronom Turgut Aslan die Kita nun schon über mehrere Jahre hinweg immer wieder mit seinen Teleskopen und bringt den Kindern altersgerecht unser Sonnensystem nahe.  Diese ebenso simple wie vorbildhafte Herangehensweise – jeder Kindergarten könnte mithilfe eines versierten Amateurs auch ohne entsprechend ausgebildete Erzieherinnen und Erzieher mit den Kindern Astronomie behandeln – verdient ganz klar den Preis in der Kategorie 2. Vom Preisgeld kann die Kita ihre Astronomie-Projekttage nun mithilfe von Astronomiebüchern, Globen, Karten, Postern und Spielen erweitern.