Reiff-Förderpreise 2022: Die Preisträger*innen

Zehn Jahre nach der Erweiterung des Reiff-Förderpreises auf insgesamt vier Preise in zwei nach Alter der beteiligten Kinder und Jugendlichen unterteilten Kategorien hatte die Reiff-Stiftung zur Förderung der Amateur- und Schulastronomie in diesem Jahr die Abstufung der Preise in der Kategorie „Jugendarbeit im Amateurbereich und Projekte an weiterführenden Schulen“ aufgehoben. Die drei in dieser Kategorie vergebenen Preise sind daher gleichwertig.

Marleen Otto mit Betreuer Matthias Thiel von der Astronomischen Gesellschaft Greiz e.V. bei der Präsentation des Mikrometeoriten-Projekts bei Jugend forscht

Die Astronomische Gesellschaft Greiz e.V. ist ein junger Verein, der sich unter anderem der Betreuung von Kindern und Jugendlichen verschrieben hat, die Facharbeiten zu astronomiebezogenen Projekten verfassen oder an naturwissenschaftlichen Wettbewerben wie „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“ teilnehmen. Regelmäßig wurden dabei in den vergangenen Jahren Höchstplazierungen in den Regional- und Landeswettbewerben erreicht, insbesondere von Marleen Otto, die bereits acht Mal in Folge erfolgreich teilgenommen hat. Mit dem Preisgeld wird die Anschaffung eines Oberlichtmikroskops zur Identifikation von Mikrometeoriten möglich, was eine Weiterführung ihres Wettbewerbsbeitrags von 2020 als Langzeitprojekt gewährleistet.

Das Albert-Einstein-Gymnasium in Buchholz war bereits im Jahr 2010 Preisträger. Das damals ausgezeichnete Engagement wurde in den Folgejahren weitergeführt, seit 2015 in Zusammenarbeit mit der Zukunftswerkstatt. Die Schüler*innen widmen sich hier ebenfalls den Wettbewerben Schüler experimentieren und Jugend forscht. Mit anspruchsvollen spektroskopischen Projekten, unter anderem zur Messung der Rotverschiebung eines Quasars oder zur Radialgeschwindigkeit der Andromedagalaxie holen die Teilnehmer*innen aus der vorhandenen Ausrüstung das Mögliche heraus. Mit dem Preisgeld soll durch die Anschaffung eines Leichtbau-Spiegels der Umstieg von einem 12″- auf ein 16″-Teleskop ermöglicht werden.

Auswertung von photometrischen Messungen an der Hans-Haffner-Sternwarte

Am Naturwissenschaftlichen Labor des Friedrich-Koenig-Gymnasiums in Würzburg engagieren Schüler*innen auf professionellem Niveau im Rahmen von Beobachtungsprojekten an der Hans-Haffner-Sternwarte, die sowohl Schul- als auch Universitätssternwarte ist. Im Forschungsprojekt „Helligkeitsschwankungen aktiver Galaxienkerne“ überwacht ein Team von zur Zeit über 40 Schüler*innen in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Astronomie der Universität Würzburg und dem Fachbereich für Astroteilchenphysik der Universität Dortmund seit über zehn Jahren die Helligkeit von aktiven Galaxienkernen. Die Daten, die die Schüler*innen erheben, sind bereits in eine Reihe von fachwissenschaftlichen Publikationen eingeflossen. Mit dem Preisgeld wird die Instrumentierung der Sternwarte erneuert und erweitert.

In der Kategorie „Astronomie-Projekte für das Kindergarten- und Grundschulalter“ zeichnen wir in diesem Jahr Christian Preuß aus, der mit seinem Projekt SPACE@SCHOOL im Rahmen der Offenen Ganztagsschule an der Montessori-Grundschule Bad Honnef Kinder für die Astronomie begeistert. Das Preisgeld fließt in die Anschaffung eines Dobson-Teleskops mitsamt Zubehör, das bei den zu dem gehörenden Beobachtungsabenden eingesetzt werden soll.