Reiff-Förderpreise 2015: Die Preisträger

In diesem Jahr sind neun durchgehend gute Bewerbungen für die Kategorie 1 der Reiff-Förderpreise „Projekte von Arbeitsgruppen in Amateurvereinen und Schulen“ eingegangen. Die Vielfalt und Qualität der vorgestellten Projekte – von der sorgfältigen fotografischen Dokumentation des Analemmas durch die Astronomie-AG des Johann-Heinrich-Pestalozzi-Gymnasiums in Rodewisch bis hin zur Konzeption und Errichtung eines kompletten Planetenwegs durch das Gymnasium Marne, der mittlerweile zu einem touristischen Anziehungspunkt geworden ist – zeigen ebenso wie die unermüdliche Jugendarbeit in Vereinen wie zum Beispiel bei den Astrokids der Sternfreunde Münster, mit welchem Ideenreichtum und mit wie viel Enthusiasmus die Beteiligten zu Werke gingen. Die Auswahl der Preisträger fiel der Jury daher nicht leicht.

Begeisterte Teilnehmer des Astronomischen Sommerlagers 2015 während des Camps. Foto: VEGA e.V.

Begeisterte Teilnehmer des Astronomischen Sommerlagers 2015 während des Camps. Foto: VEGA e.V.

Der Verein VEGA e.V. organisiert seit nunmehr 15 Jahren jährlich das Astronomische Sommerlager (ASL) für astronomieinteressierte Jugendliche und Studenten aus ganz Deutschland. Aus den Teilnehmern der Vorjahre erwächst immer wieder die nächste Generation von Leitern der zahlreichen während des Camps angebotenen Arbeitsgemeinschaften und Workshops. Für die Teilnehmer sind die zwei Wochen des ASL eine ganz besondere Zeit, es werden Freundschaften fürs Leben geschlossen und sicherlich auch die eine oder andere wegweisende Entscheidung für Studium und Berufswahl getroffen. Das Konzept des Camps und das langjährige Engagement aller Beteiligten würdigt die Reiff-Stiftung mit dem ersten Preis in der Kategorie 1. Das Preisgeld ermöglicht es, die Teilnahmegebühren für das ASL 2016 niedrig zu halten und Teilnehmern aus einkommensschwachen Familien eine Ermäßigung zu gewähren.

Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Munderkingen bei der Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis am 20. März 2015

Schülerinnen und Schüler des Schulzentrums Munderkingen bei der Beobachtung der partiellen Sonnenfinsternis am 20. März 2015. Foto: Rolf Stökler

Die zahlreichen und durchaus aufwendigen Aktivitäten und Projekte der Astronomie-AG des Schulzentrums Munderkingen unter der Leitung von Realschullehrer Rolf Stökler sind ein Paradebeispiel dafür, dass sich Astronomie in der Schule nicht nur an Gymnasiasten als „zukünftige Astrophysikstudenten“ richten sollte, sondern im Gegenteil vermag, Schülerinnen und Schüler aller Schulformen für Naturwissenschaften zu begeistern und zu außergewöhnlichen Leistungen zu motivieren. Das Preisgeld des zweiten Preises in der Kategorie 1 dient der Anschaffung von Ausrüstung zur Sonnenbeobachtung im H alpha-Licht, was es möglich macht, entsprechend ausgerichtete Projekte in das Nachmittagsangebot der Schule einzubetten.

Die ASTROlinos, die Kinder- und Jugendgruppe der Gesellschaft für astronomische Bildung e.V in Halle, organisiert regelmäßig die SternFrageZeit: eine öffentliche Veranstaltung, die sich nicht auf die Mitglieder der Gruppe beschränkt, sondern sich an alle interessierten Kinder wendet und dabei komplett von den jungen Nachwuchsastronomen selbst durchgeführt wird. Um dabei möglichst viele Zuschauer erreichen zu können, benötigen die ASTROlinos eine neue Multimediaausstattung, der dritte Preis in der Kategorie 1 leistet hierbei einen Beitrag.

Grundschüler der Johann-Christian-Senckenbergschule in Runkel während der Aufführung des Musicals "8ung Planeten, wir kommen"

Grundschüler der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Runkel während der Aufführung des Musicals „8ung Planeten, wir kommen!“ Foto: Patrick Fitz

In der Kategorie 2 „Projekte zur Astronomie in Grundschule und Kindergarten“ gab es insgesamt vier Bewerbungen. Der Grundschulteil der Johann-Christian-Senckenberg-Schule in Runkel hat mit immensem Aufwand das astronomische Musical „8ung Planeten, wir kommen!“ realisiert, an dem sämtliche 170 Kinder der Schule beteiligt gewesen sind, eine organisatorische Leistung, die den Preis in der Kategorie 2 mehr als verdient hat. Die beteiligten Lehrkräfte haben Drehbuch und Liedtexte verfasst, im Rahmen einer Projektwoche mit den Kindern Bühnenbild und Kostüme gestaltet. In zwei fulminanten Aufführungen konnten die jungen Weltraumreisenden ihren Zuschauern unser Sonnensystem nahebringen.